Der Maibaum
Der Maibaum / Zunftbaum
Ursprung / Historie
Woher die Tradition des Maibaums stammt, ist bis heute umstritten.
Bekannt ist, das schon die alten Germanen die Bäume und Waldgeister verehrten.
Zu Zeiten der Sachsenkriege unter Kaiser Karls des Großen fällt einem die Donar Eiche ein,
welche sich, im Nordhessischen Bereich bei Fritzlar befunden haben soll.
Dieser Baum war dem germanischen Gott Donar bzw. Thor geweiht.
Der Legende nach soll die Donar Eiche vom heiligen Bonifatius gefällt worden sein.
Wie es auch mit vielen anderen Bräuchen passierte, vermischte sich mit der Zeit
das heidnische mit dem Christlichen Brauchtum.
Die Form des Maibaums bzw. Zunftbaums ist von Ort zu Ort und Region zu Region verschieden.
Die Geschichte des Zunftbaumes geht auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück.
Damals wurden in den Ortschaften Zunftbäume errichtet, welche die Handwerks und Zunftzeichen
des Ortes oder der jeweiligen Region zeigten.
Sie dienten der Tradition und Imagepflege des Handwerks und der Zünfte.
Eines aber haben sie alle gemeinsam.
Der Maibaum / Zunftbaum steht für Gedeihen, Wachstum, Glück und Segen.
Der Borgholzer Maibaum
Der Gedanke die alte Maibaumtradition wieder zu beleben, entstand (wie sollte es anders sein)
im Rahmen eines Stammtisches.
Der entstandene Gedanke wurde von den Vereinen aufgenommen,
und wird seit dieser Zeit durch die Kyffhäuser und der Reservisten Kameradschaft in die Tat umgesetzt.
Im Jahre 1991 feierte die alte Titularstadt Borgholz ihr 700 – jähriges Bestehen.
Aus Anlass der 700 Jahr Feier erfolgte am 01. Mai 1991 auf dem alten Marktplatz,
erstmals die Aufstellung des Maibaums.
Nachdem der Baum mit Schildern und Kranz komplettiert war,
wurde er um Punkt 11 Uhr mittels Winde und Seilen in seine künftige Position gezogen.
Nach der Aufstellung wurde unter dem Maibaum ein Maifest für alle gefeiert,
bei dem es selbstverständlich nicht an Essen, Trinken und Spaß fehlen durfte.
Da es sich bei dem 1. Mai um einen beweglichen Feiertag handelt,
wurde in den letzten Jahren der Maibaum auch schon einige Male
an dem jeweilig nächst gelegenen Wochenende aufgestellt.
Der erste Maibaum von 1991 hatte eine Länge von 23,12 m.
Die Krone des Baumes stand über den Häuserfirsten.
Bei heftigen Stürmen entstand allerdings ein zu starkes Schwanken des Kranzes.
Aus Sicherheitsgründen wurde dieser Maibaum etwas gekürzt.
Der Stamm selbst ist aus Holz (Tanne / Fichte).
Aktuell wird der Baum naturbelassen und wird nur von der Rinde befreit.
Alle 4 Jahre wird ein neuer Baum hergerichtet.
Die Erneuerung erfolgt auf Grund der Sicherheit für und um den Baum.
Nach der Abnahme des Maibaumes (erfolgt Mitte Oktober) wird der Baum
an einem geschützten Platz in der freien Natur auf Holzklötzen liegend gelagert.
Die jeweiligen Maibäume die bis zu den heutigen Tag aufgestellt werden haben eine Länge von 20 – 21 m.
Der Maikranz hat einen Durchmesser von 3,50 m. Er hängt 1,90 m von der Spitze herab.
Als Umgrünung wurden 70 m Grüngirlande verwickelt. Als Spitze ist eine Windfähnchen aufgesetzt.
An dem Maibaum sind 20 alte Zunftzeichen angebracht.
Hierbei handelt es sich um Berufe die ehemals in Borgholz ansässig waren bzw. noch sind.
Die Zeichen sind auf einer beschichteten Aluplatte (40 x 60) von Hand aufgemalt worden.
Oberhalb der Handwerkszeichen ist das Zeichen für alle Handwerkberufe angebracht.
Im unteren Teil des Baumes ist das Stadtwappen von Borgholz angebracht.
Die Handwerkszeichen
- alle Handwerksberufe
- Damenschneider – Herrenschneider
- Photograph – Fleischer
- Korbmacher – Klempner
- Müller – Elektriker – Stellmacher – KFZ Handwerk
- Tischler – Zimmermann – Friseur – Baugewerbe
- Maler – Bäcker – Schuhmacher – Schmied – Schlosser – Sattler/Polsterer
- Stadtwappen Borgholz