Informationsveranstaltung in der Synagoge
Informationsveranstaltung zu Stolpersteinen in Borgholz
Am 23. Oktober wurde in unserer historischen Synagoge eine vorbereitende Informationsveranstaltung zum Thema „Stolpersteine“ abgehalten. Die Initiative, die vom „Borgholzer Altvorderen Team“ (BAT) organisiert wurde, zog über 40 interessierte Bürger an und setzte ein wichtiges Zeichen für die Erinnerungskultur. Ziel des Abends war es, die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Borgholz zu beleuchten und über die bevorstehende Verlegung von Stolpersteinen zu informieren, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig halten sollen.
Umfassender Einblick in die jüdische Geschichte von Borgholz
In der Synagoge wurde eine Informationswand mit neun Schautafeln aufgebaut, die das jüdische Leben in Borgholz darstellten: Von der Geschichte der Synagoge über das Alltagsleben der jüdischen Familien bis hin zu den dramatischen Ereignissen während der NS-Zeit. Insbesondere die tragischen Schicksale der Familien Löwenstein und Neustadt, die deportiert wurden, und die Bedeutung der Stolpersteine fanden Erwähnung. So konnten die Besucher die schmerzliche Geschichte besser nachvollziehen und erfuhren, wie wichtig die Erinnerung an diese Ereignisse ist.
Grußworte und Einleitung
Die Moderation des Abends übernahmen Otto von Detten und Johannes Vornholt vom BAT. Bürgermeister Nicolas Aisch begrüßte die Gäste als Hausherr und würdigte die Erhaltung der Synagoge sowie die Bedeutung der Stolpersteinverlegung: „Mit der Verlegung der Stolpersteine wird ein weißer Fleck auf der Landkarte geschlossen.“ Unser Ortsvorsteher Franz-Josef Wegener hob die Bedeutung der Synagoge als sozio-kulturelle Begegnungsstätte hervor und würdigte den Einsatz des BAT. Elvira Tewes vom Fachbereich Bau- und Stadtentwicklung erinnerte an die umfangreichen Bemühungen, die nötig waren, um die Synagoge und die damit verbundene Geschichte zu bewahren.
Würdigung jüdischer Familien: Vortrag von Rainer Mues
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Rainer Mues, einem anerkannten Kenner der jüdischen Geschichte in Europa und Borgholz. Gemeinsam mit Norbert Vieth hat er eine umfangreiche Sammlung von Informationen über die jüdische Bevölkerung in Borgholz zusammengetragen. Rainer Mues berichtet über die Entwicklung des Judentums über die Jahrhunderte in Europa und in Borgholz. Man lebte in guter nachbarschaftlicher Gemeinschaft, bis der Rechtsruck in der Gesellschaft, so auch teilweise in Borgholz, zu schwerwiegenden Änderungen führte. Dabei ging er besonders auf die Familien Löwenstein und Neustadt ein, deren Mitglieder durch Stolpersteine von Gunter Demnig geehrt werden.
Natürlich wurde in dem Vortrag auch die heutige Situation in Deutschland und Nahost thematisiert.
Diese Verlegung macht Borgholz Teil des größten dezentralen Denkmals in Europa und dient als Mahnung für zukünftige Generationen, damit sich solche Verbrechen nie wiederholen.
Musikalische Untermalung und Spendenaufruf
Für eine passende und nachdenkliche Atmosphäre sorgte Kalli Vornholt mit den Liedern „Ein bisschen Frieden“ und „Sag mir, wo die Blumen sind“. Die Aktion wird durch Spenden finanziert, die das BAT auf das Konto der Vereinigten Volksbank (IBAN DE41 472643 6700 2202 8100, Stichwort „Stolpersteine Borgholz“) sammelt.
Das BAT lädt alle Bürger ein, das Stolperstein-Projekt finanziell und durch Präsenz bei Verlegung am 11. Dezember zu unterstützen.