Synagoge Borgholz
Die ersten Eintragungen über jüdische Einwohner in Borgholz ist auf das Jahr 1622 datiert.1688 sind sieben Männer archivarisch nachgewiesen.
Im Jahre 1848 wurden die Synagogenbezirke neu eingeteilt. Durch den Landrat von Spiegel wurde Borgholz als Zentrum der Synagogengemeinde bestimmt.
1856 wurde die Synagogengemeinde zu Borgholz gebildet. Zu der Gemeinde gehörten: Borgholz, Borgentreich, Bühne, Körbecke, Lütgeneder, Manrode, Muddenhagen, Natzungen, Fronhausen, Natingen, Drankhausen, Auenhausen und Hampenhausen. Einige dieser Orte bildeten Filialgemeinden
Vor der heutigen ist bereits eine frühere Synagoge in Borgholz aus dem Jahre 1771 belegt. Standort war wohl die „Hintere Strasse“ auf der Westseite im südlichen Abschnitts. Diese wurde durch den verheerenden Stadtbrand am 11. August 1836 zerstört.
Schon zwei Jahre später (1838) stand der Neubau an der „Kleinen Strasse“.
Finanziert wurde der Bau durch Stiftungen aus der jüdischen Gemeinde und einer ergänzenden Anleihe.
Am 09. und 10 November 1938 wurde die Inneneinrichtung von örtlichen Nazi – Aktivisten verwüstet und auf der Strasse verbrannt.
Die Ausstattung der Synagoge wird in einem Bericht, der im Zuge der Restitutionsverhandlung 1957 verfasst wurde wie folgt geschildert:
3 Thorarollen,
3 Sätze silberner Thoraschmuck,
2 silberne Altarleuchter,
1 silberner Weinbecher,
2 silberne Büchsen,
1 Ewige Lampe,
1 Chanukkah-Leuchter,
1 Megillah Esther,
1 Schofarhorn,
3 Garnituren Behänge.
Von dieser Ausstattung ist kein Teil mehr vorhanden.
1987 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 1988 wurde aufgrund der Initiative einiger Borgholzer, eine Gedenkplatte für die verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger des Ortes an die Südfassade der Synagoge zur Gasse hin angebracht – finanziert aus privaten Spenden. In Vergessenheit geraten waren das Gebäude und seine Geschichte in Borgholz nicht.
Der Ratsbeschluss für den Erhalt der ehemaligen Synagoge an ihrem Standort Borgholz wurde am 15. März 1994 getroffen. Vorausgegangen waren kontroverse Diskussionen um eine Translozierung des Gebäudes in das Freilichtmuseum Detmold
Quelle:
Westfälisches Amt für Denkmalpflege im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen – Lippe.
Besichtigungen nach Absprache sind jederzeit möglich:
Ortsvorsteher
Franz-Josef Wegener,Borgholz, Hinter der Stadt 18, 34434 Borgentreich
Tel.: 05645 9421
Elvira Tewes, Am Rathaus 13, 34434 Borgentreich
Tel.: 05643 80940