Wartturm
Der Wartturm!
Im Norden (Richtung Rothe) von Borgholz steht auf einer Anhöhe noch ein Aussichtsturm der in früheren Zeiten zum rechtzeitigen Erkennen von Feinden aufgebaut wurde.
Der Wasserturm, das Wahrzeichen von Rothe, wurde 1429, gleichzeitig mit der Landwehr von Borgholz erbaut. Eine Landwehr ist eine öffentliche Anlage zur Einfriedung einer städtischen Feldmark. Meistens besteht die aus einem Wall, an dessen Seitengräben verlaufen. Bei Wegdurchlassen wird sie durch Türme besonders befestigt. Das ist auch am Knickgraben der Fall.
In seinem oberen Teil barg der Turm einen Raum für den Wärter. Diesen konnte er nur mittels einer Leiter erreichen, die er dann nach oben nachziehen musste. Durch Wink- oder Lichtzeichen meldete er der Stadt das feindliche Heerhaufen nahten. Die Bürgerwehr von Borgholz versuchte dann, den Feind an der Landwehr aufzuhalten, damit er die Feldmark nicht rauben und die Hirten und Arbeiter auf dem Felde sich in die Stadt zurückziehen konnten.
Bis 1895 die Straße Rothe-Knickgraben gebaut wurde, war die Landwehr bei dem Wartturm noch gut erhalten. Da man aber zum Aufschütten des Straßendammes in der Grund zu beiden Seiten der Brücke viel Erdreich benötigte, ließ man einfach die Wälle der Landwehr abtragen. Welchen Zweck, welche Bedeutung einmal die ganze Anlage gehabt hat, wusste scheinbar kein Mensch. Ein Denkmalschutzgesetz gab es damals auch noch nicht. An anderer Stelle war die Landwehr dem Pflug schon längst zum Opfer gefallen.
Der Name „Knickgraben“ ist ebenfalls für die Landwehr beim Wegdurchlass gebräuchlich, beweist, dass der Wall durch Dornenhecken noch besonders befestigt war. Da man die Spitzen der Hecke immer wieder auf den Boden knickte, damit sie neue Wurzeln schlügen, erhielt man schließlich eine dichte undurchdringliche Hecke.
Quelle: Die Warte – Heimatzeitschrift für die Kreise Paderborn und Höxter, Ausgabe 139-Herbst 2008
Düstere Warte -zwischen den Ortschaft Rothe und Borgholz
Allgemeine Informationen | ||||
Name | Düstere Warte | |||
Bauzeit: | 1430 | |||
Lage des Turms | Anhöhe 1 km SW von Rothe auf ca. 290 m Höhe | |||
Weitere Info | Am 13.10.1429 wurde die Genehmigung für den Wartturm erteilt. 1430 wurde er durch zwei Amtsmänner erbaut. 1433 wurden die Drigenberger vom Wachdienst befreit. |
Turmeigenschaften:
Turmart und Baumaterial waren aus Bruchsteinmauerwerk. Der Maß 10 m Höhe. Der eingang war auf 5 m Höhe angelegt.
Eine Außenbeichtigung des Turms ist jederzeit möglich.