Jordania 1.Mannschaft

Borgholzer Fußballspieler in den 1930èr
Anton Tewes, Heinrich Dohmann, Josef Jacobi, Ludwig Tewes, Josef Kleine, Wihelm Vieth
Johannes Rehrmann, Josef Hoppe, August Reinecke,
Theo Milleg, Ludwig Cramer, August Milleg

In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg wurde immer nur von einer Mannschaft des Jordania Borgholz berichtet. Desshalb werden diese Berichte mit der 1. Mannschaft gleichgesetzt. Ab 1947 wird dann die 1. Mannschaft in den Aufschreibungen explizit genannt.

Aus den Anfangsjahren wird auch nicht über Meisterschaftsspiele berichtet. Wesentlicher in der Berichtserstattung waren die Schwierigkeiten bei der Ausübung der Spiele innerhalb des Kreises Warburg und die gewonnenen Pokale mit den dazugehörigen Siegesfeiern.

1946 ging es dann schon wieder los. Man startete erneuet und nach kurzer Anlaufzeit begann eine furiose Phase. Zunächst wurden Freundschaftsspiele ausgetragen.

Die Serie 47/48 war dann der erste sportliche Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Die 1. Mannschaft erkämpfte in der Serie 1947/48 souverän die Spitze, und als Kreismeister in vier Ausscheidungsspielen den Aufstieg in die Bezirksklasse, wobei sie einer großen Anhängerschar, bis zu 200 sogar bei Auswärtsspielen, begleitet wurde.
Die Saison in der Bezirksliga gestaltete sich als sehr schwierig. Bestanden schon Fahrschwierigkeiten bei Auswärtsspielen auch in der Kreisklasse, so wurden sie in der Bezirksklasse mit der entsprechend weiteren Entfernungen noch größer. Zudem fehlte die Stütze der Hintermannschaft Heinz Kroll bei den meisten Spielen und das Ergebnis war dementsprechend deprimierend. Es kam wie es kommen mußte. Der Abstieg war vorauszusehen, und die Serie wurde nicht mehr zu Ende gespielt. Der Schwung war hin und mit dem sportlichen Abstieg, der zu einem Durchmarsch in die 2. Kreisklasse führte, fehlte auch die Unterstützung durch den Anhang.
Doch bald fing sich die Mannschaft wieder, aus der Jugend kam genügend Nachwuchs, und bereits 1954 stieg sie als Gruppenerster wieder in die 1. Kreisklasse auf.
1956 lief vorübergehend kein Sportbetrieb mehr.
1957 wurde eine neue Mannschaft gebildet, die ihre Spiele jedoch nur auswärts austragen konnte, weil der Borgholzer Platz nicht mehr bespielbar war.
Im Sommer 1958 war dann der Sportplatz doch fertig und man nahm wieder an Meisterschaftsspielen teil.
1961 gelang wieder der Aufstieg in die 1.Kreisklasse.
1965 gab es ein kleines Tief, die Mannschaft stieg ab, schaffte aber 1966 den Wiederaufstieg.
1972 ging es wieder eine Etage tiefer, aber es war nur ein Ausrutscher wie der Wiederaufstieg 75 bewies.
1977 wurde nach 30 Jahren wieder der Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft.

Meister 1977
J. Ladleif, G. Vornholt, W.Gluns, H-J.Schröder, H.Graute, K-H.Vornholt, D.Hartmann, H-J.Dunkel, H-A. Kleinschmidt, W.Tewes
A.Röhl, F-J.Suermann, N.Vieth, A.Klabes, E.Kleinschmidt, W.Graute

Der sportliche Tiefpunkt im Vereinsleben des VE „Jordania“ Borgholz wurde in den 80. Jahren erreicht, als die Mannschaft in die damalige 2. Kreisklasse abstieg und mehrere Jahre in der Warburger Fußball-Mittelklasse versunken war. In dieser Zeit versuchte die Elf um Spielertrainer Fred Taake Sonntag für Sonntag mit dem sprichwörtlichen letzten Aufgebot (fast alle ehemaligen Bezirksliga-Spieler hatten inzwischen aufgehört) den Wiederaufstieg in die Kreisliga A, der aber zweimal knapp verpaßt wurde. Als auch er den VfB verließ und zum TuS Vinsebeck wechselte, drohte kurzzeitig der totale Absturz ins Niemandsland, der aber zum Glück mit letzter Kraft verhindert werden konnte. Erst als einige spielstarke A-Jugendliche aus der Mannschaft von Norbert Vieth und Willi Scheideler, die im letzten Spieljahr die Kreismeisterschaft erringen konnten, in das Seniorenteam aufrückten, hatte der VB wieder sportliche Alternativen.

Als Spielertrainer kehrte 1989/90 dann Kalli Vornholt vom Lokalrivalen SV Natzungen zu den Jordanen zurück. Es begann eine neue Zeitrechnung beim VfB, die einen sportlich Höhepunkt im Vereinsleben brachte.

Bereits im ersten Jahr schaffte die stark verjüngte Elf mit großem Vorsprung den langersehnten Wiederaufstieg in die Kreisliga A. Mit 45 : 7 Punkten und 68 : 19 Toren ließ man alle Konkurrenten weit hinter sich. Alte Hasen und junge hungrige Spieler waren die Garanten für den Erfolg. Die Jordanen-Talente Stephan und Sebastian Justus, Manfred Tounier und auch Kämpferherz Thomas Mann ließen mit ihren Leistungen Hoffnungen aufkeimen, die sich im Verlaufe der nächsten Jahre bewahrheiten sollten.

Diese Elf brachte das angeschlagene „VfB-Schiff“ wieder auf Kurs, wurde mit großem Vorsprung Meister der Kreisliga B und schaffte damit den Wiederaufstieg ins Warburger Fußball-Oberhaus.

(stehend von links): 1.Vors. Otto von Detten, Alfred Justus (ehem. Vors.), Alfons Klabes, Hans-Georg Dunkel, Elmar Scherf, Manfred Toumier, Manfred Wiche, Franz-Josef Koke,
(kniend) Kapitän Heiner Scheideler, Helmut Nowak, Stephan Justus, Thomas Mann, Spieleıtrainer Kalli Vonholt

Serie 90/91

Bereits im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga A zählte der VfB Jordania Borgholz zu den positiven Überraschungen. Mit 36:16 Pkt. und 51:23 Toren wurde die Elf hinter dem VfR Borgentreich „Vizemeister“. Die zahlreichen Siege wurden nach dem Spiel im „D-Zug“ des Gasthofes Justus Sonntag für Sonntag kräftig gefeiert.

Serie 91/92

In diesem Spieljahr lief bei den Jordanen nicht alles nach Wunsch. Die guten Leistungen der vergangenen 2 Jahre konnten nicht wiederholt werden. Ein doch etwas enttäuschend/er 9. Tabellenplatz wurde belegt. Zu Ende war auch die Zeit von Spielertrainer Kalli Vornholt nach drei insgesamt erfolgreichen Jahren.

Serie 92/93

Diese Serie unter dem neuen Trainer Budde verlief ähnlich wie im Vorjahr, allerdings konnte sich die Mannschaft bei der Endabrechnung etwas verbessern. Mit dem 6.Platz erreichte man einen /guten Mittelplatz jenseits von Gut und Böse. Höhen und Tiefen wechselten sich im Verlauf des Spieljahres regelmäßig ab. Nach der 1:0 Niederlage gegen den TuS Peckelsheim kurz vor Abschluß der Serie, wurde der Coach Peter Budde nach unüberwindbaren Differenzen mit sofortiger Wirkung entlassen. Zum 3.Mal übernahm Kalli Vornholt das Amt des Spielertrainers.

Serie 93/94

Das große Ziel „Meisterschaft“ wurde zum 3. Male geschafft. Im gesamten Spieljahr lieferte man sich ein spannendes Kopf an Kopf-Rennen mit den Eissenem Germanen. Nach dem 5:1 Sieg im vorletzten Punktespiel in Körbecke war den Jordanen der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Im Gasthof Justus fand am gleichen Abend die Meisterschaftsfeier statt. Durch die Euphorie des Aufstiegs und große Anerkennung aus der Bevölkerung in Borgholz fanden sich viele Sponsoren und Unterstützer bereit, das Unterfangen „Bezirksliga“ anzugehen. Für die Auswahl und Verpflichtung der Spieler war der sportliche Leiter Norbert Vieth mit den jeweiligen Trainern verantwortlich. Die guten Trainingsmöglichkeiten (eigene Flutlichtanlage) und die Verstärkung der Elf (Pazek und Karpowicz) waren für den Aufstieg mitentscheidend. Das Abenteuer Bezirksliga konnte beginnen. Spielertrainer Kalli Vornholt übergab sein Traineramt dem Amelunxer Frank Filmar. Diese Verpflichtung sollte sich später als Glücksgriff erweisen.

Serie 94/95

lm ersten Jahr der Bezirksklassenzugehörigkeit stand das Ziel „Klassenerhalt“ an erster Stelle. Startschwierigkeiten waren am Anfang nicht zu übersehen, doch nach dem 5:3 Sieg in Lage war der Durchbruch geschafft. Ein großer Schock war die schwere Verletzung (Knöchelbruch) von Spielertrainer Frank Filmar beim WFG Hallenturnier in Marsberg. Mit Jafran Yakubu spielte in der Rückserie erstmals ein Farbiger für den VfB. Nach Abschluss der Serie stand ein 8. Platz zu Buche.

Serie 95/96

Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des VfB war der 5.Platz im 2.Jahr der Bezirksligazugehörigkeit. Die Abwehr hatte entscheidenden Anteil an diesem Erfolg. Zum Bedauern aller Spieler und Fans nahm Erfolgstrainer Frank Filmar aus familiären Gründen Abschied von Borgholz.

Serie 96/97

Mit Bernward Rex als neuem Trainer und einigen Neuzugängen wollten die Jordanen im 3.Bezirksklassenjahr an die guten Leistungen des Vorjahres anknüpfen. Der Weggang der beiden Leistungsträger Karpowicz und Filmar sollte zunächst eine nicht zu schließende Lücke hinterlassen. Dazu kam, daß sich mit Kalli Vornholt ein erfahrener Abwehrspieler gleich am Anfang der Saison so schwer verletzte (Kreuzbandriß), was das Ende seiner sportlichen Karriere bedeutete. Noch vor Ablauf der Hinrunde mußte Trainer B. Rex wegen Erfolglosigkeit seinen Posten räumen, Kurzzeitig übernahm der Libero Frank Schemer als Interimscoach die sportliche Verantwortung. Der gewünschte Erfolg stellte sich allerdings auch unter seiner Leitung nicht ein. In der Winterpause verpflichtete der Vorstand dann mit Heinz von Kölln einen neuen Spielertrainer, der für die Spvg. Brakel in der Oberliga aktiv war. Mit Roland Klein kam ein ehemaliger Mannschaftskamerad als zusätzliche Verstärkung nach Borgholz.

Die 1. Mannschaft im Jahr 1997
(stehend von links): Betreuer Werner Gluns, Uwe Handtke, Markus Hesse, Stefan Disse, Matthias Rebmann, Thomas Disse, Markus Lotze, Frank Scheffler, Spielertrainer Heinz von Kölln
(sitzend) Oliver Lüke, Manfred Wiche, Tobias Groß, Manfred Tournier, Stephan Justus, Thomas Mann, Frank Eckert, Roland Klein, Christoph Fehr

Die nächsten Jahre waren geprägt durch die Duelle mit den heimischen Konkurrenten in der Liga.

Der nächste Trainer Burkhard Sturm war 7 Jahre Spielertrainer und führte die Mannschaft bis in die Landesliga. Die Kameradschaft in der Mannschaft, die Unterstützung einer ca 20 Mann starken Truppe aus Frauen und Männern des Vorstands und der Fans standen für die Beständigkeit in der Liga. Zu den Auswärtsspielen in dieser Zeit fuhr immer ein gesponserter Bus und die finanziellen Mittel reichten, um die besten Spieler aus der Umgebung zu verpflichten. So schaffte Sturm mit intensivem Training und einer breit aufgestellten Mannschaft den Aufstieg im Jahr 2002 in die Landesliga .

hinten: Christoph Fehr, Norbert Vieth (2.Vors), Matthias Rebmann, Thorsten Menke, Kai Dierkes, Thomas Lotze, Stefan Disse, Karsten Grimme, Sven Redecker, Markus Lotze, Otto von Detten (1.Vors), Markus Gladen, 2.Reihe: Stefan Ebeling, Stephan Justus, Dominik Frewer, Patrick Oestreich, Michael Hoppe
vorn: Werner Gluns (Betreuer), Manfred Tournier, Spielertrainer Burkhard Sturm, Eray Sezer, Patrick Denk

Im Dezember 2003 wurde der Zusammenschluß des VfB Jordania mit der Fußballabteilung des SV Natzungen beschlossen. Jordania gab alle sportlichen Aktivitäten auf und brachte auch das Vereinsvermögen in den neuen Verein SV Borgholz/Natzungen ein. Der VfB Jordania blieb als Verein aber bestehen und baute auf dem Sportheim eine Fotovoltaikanlage. Mit den Erträgen sponserte er den SV Borgholz/Natzungen.

Mit Beginn der Serie 2004/2005 landete die Mannschaft auf dem 1. Platz der Tabelle in der Landesliga. Vier Wochen dauerte dieser sportliche Höhenflug.

Leider war das nicht lange der Fall, aber es war die erfolgreichste Zeit in der Vereinsgeschichte und endete mit dem 9. Tabellenplatz der Landesliga. Nach einem weiteren Jahr Landesliga stieg der Verein 2007 wieder in die Bezirksliga ab. In diesen Jahren gab es viele Erfolge als Kreis- und Hallenpokalsieger und auch die Reserve und die Alten Herren waren erfolgsverwöhnt.

2008 kam der nächste Trainerwechsel: Burkhard Sturm ging nach 7 erfolgreichen Jahren und übergab das Amt an Matthias Rebmann. Im folgenden Jahr zog der Verein aus der BL zurück, da die Spielerdecke zu dünn war. Trotzdem stand die Mannschaft am Saisonende 2009 wieder auf dem Aufstiegsplatz der Kreisliga A. Nochmals ging es in die Bezirksliga, wo es aber nur noch ein Gastspiel war. Der Höhenflug war zum Saisonende 2010 vorbei. 16 Jahre hatte er angehalten und als die letzten erfolgreichen Spieler zu ihren Heimatvereinen zurückkehrten oder ihre Karriere beendeten, mußte der SV Borgholz/Natzungen wieder mit den Kreisligen zufrieden sein.