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Rikusmühle

„Nicht weit von der Tückemühle entfernt, klapperte die Rieksmühle, die nach einem der Besitzer, Rikus Müller, diesen Namen trug.

Im Februar 1661 versprach ein Johann Balser, der Stadt seine Schulden nach Aufferbauwung der Möllen zu bezahlen. Ob hier eine Neugründung geplant war oder nur eine Vorgängermühle ersetzt werden sollte, wird nicht klar. Dass die Mühle gebaut wurde und es sich um die spätere Rieksmühle handelte, geht aus einer Nachricht von 1667 hervor, nach der der Tückemöller Jürgen Schlüter Land an dem Wege nach Balser Möllen hin verkaufte.” (Horst D. Krus: Borgholz 1291 1991)

Auf einer alten Landkarte von 1831 ist die Ricusmühle mit eingezeichnet. Sie lag auf dem Gelände des heutigen Hofes „Schlüter“.

Aus dem Namen Balser wird in den nächsten Jahren vermutlich erst Bökers und dann Bödiker in verschiedenen Schreibweisen. Die „Bödikers” sind in den kommenden 200 Jahren auch zeitweise in anderen Mühlen anzutreffen. In der Rieksmühle bleibt der Name mit Fridericus und Henricus über viele Jahrzehnte bestehen.

Aber auch die Kleinschmidts erscheinen mit Catharina und Theresia als Frauen von Henricus Rose und Joan Jürgen Bödiker in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert. In dieser Zeit um die Jahrhundertwende müssen noch verschiedene andere Müllerfamilien zeitweise dort gelebt haben.

Wann der Müller Joann Lockemann die Rieksmühle übernommen hat und woher er kam, konnten wir nicht herausfinden. Seine Heirat wird im Bühner Kirchenbuch 1799 verzeichnet. Daher gehen wir davon aus, dass er in einer Bühner Mühle (Lützenmühle?) gearbeitet hat, bevor er vielleicht um 1820 herum nach Borgholz kam. 1832 heiratet ein Sohn Friedrich als Müller in der Ricusmühle. Bevor er 1849 starb, war er noch in der Fürstemühle und als Tagelöhner unterwegs. Es müssen schlechte Zeiten in den Borgholzer Mühlen gewesen sein. 1854 stirbt Joann Lockemann mit 88 Jahren. Er hinterließ 2 Töchter (in Borgholz verheiratet) und 3 Söhne in Amerika.

Lockemann hatte die Mühle vor seinem Tod schon an Bernhard Wartmann aus Daseburg verkauft. Dieser hat die Mühle dann noch einige Jahre betrieben, bis sie als erste der Borgholzer Mühlen wegen des Baus der Eisenbahnstrecke nach Beverungen weichen musste.

1874 wurde mit dem Bau der Bahnlinie begonnen. Mit dem Geld, was der Eigentümer Wartmann als Ausgleich bekommen hat, soll dieser nach Amerika ausgewandert sein und seine Familie zurückgelassen haben.

Wilhelm Schlüter hat die Gebäude und das Gelände dann 1886 gekauft.

Leider gibt es von der Rikusmühle keine Bilder mehr. Wir würden uns aber über eine Zusendung von Bildern oder Hinweisen zu Bildern sehr freuen.

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