Umgestaltung des Marktplatzes in Borgholz
Liebe Borgholzerinnen und Borgholzer!
Hiermit möchte ich die Planungen zum Umbau unseres Marktplatzes Borgholz vorstellen. Bezugnehmend auf den Leserbrief in der Lokalzeitung „Westfalen-Blatt“ vom 15.06.2021 (Verfasser: Herr Otto von Detten aus 34434 Borgholz), sowie auf die Ortsbeiratssitzung im Ort Borgholz vom 11.06.2021 möchte ich für etwas mehr Transparenz sorgen. Um den Leserbrief zu verstehen, fehlt vielen Mitbürgern das Hintergrundwissen, so dass ich beide Lokalzeitungen zu einem Pressetermin eingeladen habe, um das Projekt „Ortsmittelpunkt“ darzustellen.
Die Orgelstadt Borgentreich hat dem Ing. Büro Volmer den Auftrag erteilt, einen Entwurf zu erarbeitet. Hierbei steht für alle das Planungsziel einer ortgerechten Gestaltung des Platzes im Vordergrund. Ferner muss die Gestaltung der topografischen Lage gerecht werden, sowie den Gesetzen und Rechtsverordnungen als auch dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Darüber hinaus wurde auch ein Kostenrahmen für die Maßnahme gesetzt, welcher einzuhalten war.
Umgestaltung der Verkehrswege
Der vorhandene Verkehrsweg „Marktplatz“ wird umgestaltet. Die vorhandene Mittelinsel soll entfallen und die beiden Bushaltestellen werden modernisiert und barrierefrei hergestellt. Die Herstellung der Bushaltestellen ist Bestandteil einer gesonderten Maßnahme, jedoch führt dies dazu, dass nach Umgestaltung der Bushaltestellen eine großzügigere Platzsituation vorhanden ist. Hier wird explizit darauf hingewiesen, dass die geplanten Kurvenradien aus der Abstimmung zwischen dem Planungsbüro, dem Auftraggeber und dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen resultiert. Der Landesbetrieb hat klare Anforderungen an die Radien gestellt, von welchen er auch nicht abweicht.
Topografische Situation
Auf dem Platz ist derzeit bereits eine Betonstützmauer vorhanden. Die nördliche Bebauung liegt deutlich höher als der südliche Bereich des Platzes. Zur Überwindung des Höhenunterschieds muss eine entsprechende Stützmauer vorgesehen werden. Darüber hinaus muss gewährleistet werden, dass Anlieger und auch Notfahrzeuge im Havariefall die Grundstücke erreichen können. Aus diesem Grund wurde eine Umfahrung des Platzes (als Einbahnstraße) in der Planung vorgesehen. Die Breite ist so gering wie möglich gewählt, sodass die erforderlichen Schleppkurvenradien und Fahrbahnbreiten für die Notfahrzeuge eingehalten sind. Zur Planung wurde eine genaue Geländeaufnahme vorgenommen. Aufgrund der topografischen Situation ist es nicht möglich eine alternative Anbindung an den Verkehrsweg Marktplatz zu realisieren oder eine andere Verkehrsführung einzurichten.
Materialwahl
Bei der Auswahl der Materialien hat man sich auf ortstypische Materialien beschränkt. Es ist vorgesehen, dass ein gesägtes Sandsteinpflaster und Landschaftssteine aus Sandstein zum Einsatz kommen. Diese Natursteine können von ortsnahen Steinbrüchen in guter Qualität geliefert werden. Darüber hinaus ist die Langlebigkeit ein essenzieller Aspekt bei der Materialwahl gewesen. Aus diesem Grund hat man sich für einen weitestgehenden frostbeständigen Sandstein entschieden. Die übrigen Flächen, welche mittels ökologischem Betonsteinpflaster hergestellt werden sollen, sind dennoch barrierefrei, da hier Rasenkammersteine mit sehr kleinen Öffnungen verwendet werden sollen, welche das Befahren mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen problemlos zulassen. Der Einsatz von ausländischem Material oder Granitblöcke war nie Thema.
Oberflächengestaltung
In der Ortsbeiratssitzung am 11.06.2021 kristallisierte sich der Wunsch heraus, dass der Platz in Gänze gepflastert (oder anderweitig versiegelt) werden solle. Es muss aber jedem klar sein, dass die Vergrößerung der Pflasterflächen zu deutlichen Mehrkosten führen wird. Darüber hinaus ist bei einer höheren Versiegelung eine Entwässerungseinrichtung (Regenwasserkanal und Regenabläufe) notwendig, welche ebenfalls kostenintensiv ist. Die entsprechenden Mehrkosten werden von dem Ing. Büro Volmer noch ermittelt.
Beteiligung
Die Erarbeitung der Planung erfolgte zunächst unter Abstimmung mit Auftraggeber, der Orgelstadt Borgentreich. Danach erst wurde der Ortsvorsteher mit in die Planung involviert. Hierbei wurden Kritik, Anregungen und Vorschläge aufgenommen und in den aktuellen Planungsstand eingearbeitet. Darüber hinaus wurde nach der ersten Ortsbeiratssitzung am 06.05.2021 die Planung erneut gemäß den Anregungen der Gemeindevertreter angepasst. Die Planung in einem größeren Kontext (Bürgerversammlung etc.) vorzustellen ist derzeit pandemiebedingt in Präsenz nicht möglich.
Hiermit möchte ich mich besonders bei Dipl. Ing. Jonas Volmer für seine Ausführungen bedanken. Es waren immer konstruktive Gespräche und ich persönlich hoffe, dass wir einen generationsübergreifenden, schönen und akzeptablen Ortsmittelpunkt bekommen.
Gruß,
Franz-Josef Wegener
(Ortsvorsteher)
Ist Zustand Juni 2021: